Der große Irrtum (Il conformista)
Englischer Titel: The Conformist
Französischer Titel: Le conformiste
Spanischer Titel: El conformista
Griechischer Titel: Ο Κομφορμίστας
Russischer Titel: Конформист
Originaltitel: Il conformista
Alternative Titelvarianten:
Der Konformist | O konformistas
Drama – Italien, Frankreich, BRD
Produktionsjahr: 1969
Filmlänge: 111 Minuten
Regie: Bernardo Bertolucci
Buch: Bernardo Bertolucci, Alberto Moravia
Kamera: Vittorio Storaro
Musik: Georges Delerue
Filmbeschreibung:
Als Dreizehnjähriger hat Marcello Clerici 1917 die Zudringlichkeiten des Chauffeurs Lino erfahren und daraufhin mit dessen Pistole auf ihn geschossen. Fortan verfolgen ihn Schuldgefühle wegen des scheinbar begangenen Mordes, und Marcello entwickelt das Bedürfnis, möglichst normal und gesellschaftlich angepaßt zu sein. Dieses wird noch verstärkt durch den Widerwillen gegen seine Eltern – der Vater in der Irrenanstalt, die Mutter eine abgetakelte Morphinistin – und durch seine uneingestandene Homosexualität. Im faschistischen Italien macht er Karriere als Beamter und tritt 1938 durch Vermittlung seines Freundes Italo der Geheimpolizei bei. Zugleich möchte er eine Frau heiraten; seine Wahl fällt auf die kleinbürgerliche, nicht besonders kluge Giulia. Er bietet der Geheimpolizei an, während seiner Flitterwochen in Paris seinen ehemaligen Professor Luca Quadri auszuspionieren, der nun ein Anführer von Antifaschisten ist.
»Der große Irrtum« ist eine in Rom und Paris spielende internationale Koproduktion und beruht auf der Romanvorlage »Der Konformist« von Alberto Moravia. Der Film handelt von einem Konformisten, der sich aus einem übertriebenem Anpassungsbedürfnis heraus der Geheimpolizei des faschistischen Italien anschließt. Die Handlung läßt einiges offen; Bertolucci erzählt die politische Spionagehandlung in einer sprunghaften Chronologie als subjektive Erinnerung der Hauptfigur, in einem lyrischen Ton und mit Actionelementen.
In diesen Rückblenden wird auch Marcellos einsame Kindheit während des Ersten Weltkriegs gezeigt. Wegen des extremen Reichtums seiner Familie war er sozial isoliert und wurde von seinen Mitschülern gedemütigt, bis er von Lino, dem Chauffeur der Familie gerettet wurde. Lino war ohnehin Marcellos wichtigste Bezugsperson, er tobte auch gelegentlich mit Marcello und ließ ihn mit seiner Pistole spielen. Allerdings machte er dem Jungen auch sexuelle Avancen, auf die sich Marcello zunächst teilweise einließ. Aber dann nahm er die Pistole und schoß wild um sich, wobei er auch Lino traf ...
Darsteller der Jungenrollen
Weitere Informationen
Dieser Film wurde von Franz-Josef in die Filmliste eingetragen!
Es sind keine alten Sendetermine vorhanden!